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Wo die Innovation entspringt – Auf den Spuren unserer strategischen Partnerschaften

Unabhängig davon, ob Partnerschaften neu entstanden sind oder schon viele Jahre erfolgreich gelebt werden: Die Vorteile für Produkt-Anwender:innen sind täglich spürbar, wenn Hersteller und Handel Hand in Hand für die Sache arbeiten. Im Interview sprechen Peter Wimmer, COO und CSO  und Christian Nimmervoll, CSO und CTO der Heintel Gruppe, über die Bedeutung dieser Partnerschaften gerade in der Medizintechnik (MedTech) Branche.


Wie viele Produktideen bzw. Kooperationsanfragen landen jeden Monat auf Ihrem Tisch?
Peter Wimmer: Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Jedenfalls lassen sie sich zumeist aber nicht an einer Hand abzählen. Es freut mich, dass so unglaublich viel Innovationsgeist in der Medizintechnik Branche steckt. Wir leben von genau dieser und können nur so aktiv zur Optimierung der Arbeitsabläufe von Ärzt:innen und Pfleger:innen beitragen. Die Palette reicht hier von trivialen Einwegprodukten bis hin zu revolutionären Ansätzen, denen neue und höchst innovative Produkte entspringen.


Wie wählen Sie Ihre strategischen Partner aus bzw. wie wird man als Hersteller Teil des internationalen Netzwerkes der Heintel Gruppe?
Peter Wimmer: Wir möchten für unsere Kund:innen einen bedeutenden Mehrwert schaffen, diese mit praktikablen, sicheren und qualitativ hochwertigen Produktlösungen ausstatten. Unser Anspruch ist dabei klar: Die Produktlösungen sollen den Arbeitsalltag von Ärzt:innen und Pfleger:innen erleichtern oder sie zumindest in deren täglichen Abläufen unterstützen.  In Hinblick auf Patient:innen stehen aber auch die Unterstützung von würdevollen Pflegeprozessen sowie des Genesungsprozesses im Fokus der Produkt- und Partnerauswahl. Diesem Anspruch können wir nur mit einem breiten, kontinuierlich wachsenden und einem mit innovativen Produkten ausgestatteten Produktportfolio gerecht werden. Daher haben wir einen Begutachtungsprozess aufgesetzt, den man durchläuft, bevor man Teil unseres Partnernetzwerkes wird.


Wer profitiert von einer strategischen Partnerschaft und welche Rolle nimmt die Heintel Gruppe dabei ein?
Christian Nimmervoll: Die Heintel Gruppe, unsere Herstellerpartner, aber auch Ärzt:innen und Patient:innen profitieren von verlässlichen Kooperationen, die über alle Ebenen hinweg gelebt werden. Das beginnt bei kurzen Informationswegen zu Produktdetails, über den aktiven Austausch zu Anwendungsfragen bis hin zu Input der Anwender:innen, der sich in der Produktweiterentwicklung niederschlägt. Dadurch sind wir nicht nur ein Absatz- bzw. Vertriebspartner, sondern bilden auch ein Sprachrohr der Innovation. Diese Ausgestaltung von Partnerschaften kommt insbesondere einer praxisnahen Produktentwicklung zugute – Stichwort Design Thinking. Nur mithilfe von Erfahrungsberichten von Anwender:innen, die wir stets aktiv an unsere Herstellerpartner weitergeben, können diese anwenderorientierte, effiziente Produkte entwickeln, die in der täglichen Routine einen echten Mehrwert bieten. Eine enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist für uns daher das A&O.


Innovation ist mehr als gute Forschung und Entwicklung. Für die Heintel Gruppe ist es auch eine Frage der Haltung.
Christian Nimmervoll: Ob Innovation immer eine Raketenwissenschaft sein muss? In meinen Augen definitiv nicht! Neben der klassischen Definition von innovativen Produkten – nämlich solchen, die völlig neu sind –  fußen innovative Produkte in der Medizintechnik-Branche für uns auf zumindest einer von drei Säulen:

  1. Zeit- und/oder Ressourcenoptimierung: Beides sind wertvolle Güter im Krankenhausalltag. Produkte, die also zB. in Pflegeprozessen durch standardisierte Abläufe Zeit sparen, ohne einen Nachteil für Patient:innen zu bringen, sondern im Idealfall sogar vorteilhaft für sie sind wie zB. das Q4 Mundhygieneset von Stryker, sind für mich innovativ.
  2. Steigerung der Patientenwürde: Gerade in der Pflege bzw. Intensivpflege sind zahlreiche Tätigkeiten am Patienten bzw. an der Patientin sehr intim und erfordern ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen seitens des Pflegepersonals. Produkte, die Pflegeabläufe verkürzen oder auch würdevoller für Patient:innen gestalten lassen, sind fast mehr als innovativ. Ich denke hierbei beispielsweise an den CathCup, der nach urologischen Eingriffen bei männlichen Patienten Blut, Sekret aber auch Urin sicher absorbiert. Dadurch wird die Gefahr von Kreuzkontaminationen wesentlich reduziert und vor Verunreinigung von Bettlaken schützt.
  3. Mehr Praktikabiltät für Anwender:innen und  Komfort für den/die Patienten:in: Bestandsprodukte weiterzuentwickeln oder aus Behelfslösungen zertifizierte Produkte zu machen hat immer auch etwas mit Innovation zu tun. Dort wo Behelfslösungen Einzug finden, herrscht meist ein großes Manko an praktikablen Produkten. Schaffen Produktlösungen eine Behelfslösung abzulösen, so verbinden diese Produkte meist ein höheres Maß an Komfort und Arbeitserleichterung für Anwender:innen und sind daher für mich auf jeden Fall innovativ.

Produkte, die zumindest auf eine dieser drei Säulen einzahlen, haben demnach großes Potenzial in unser Produktportfolio aufgenommen zu werden.


Sie erweitern Ihr internationales Netzwerk stetig. Wer ist ganz neu an Bord?
Peter Wimmer: Vor kurzem haben wir das Schweizer Unternehmen Veldana Medical SA  mit ihrem Produkt Cavaterm ins Boot geholt. Es handelt sich dabei um ein Produkt für die Gynäkologie, das der Behandlung von starken Monatsblutungen bzw. dysfunktionalen uterinen Blutungen dient. Kurz davor haben wir die Frankenman GmbH aus Deutschland, das sich auf die Herstellung von Klammernahtinstrumenten spezialisiert hat, ins Netzwerk aufgenommen.


Stichwort Traditionspartnerschaften. Mit Lieferanten wie zB. KLS Martin verbindet die Heintel Gruppe eine Jahrzehntelange gemeinsame Historie. Wie wichtig sind solche langjährigen Weggefährt:innen?
Christian Nimmervoll: Wir setzen seit jeher auf starke Partnerschaften, die sich hohe Qualitätsstandards zum Ziel gesetzt haben. Die Erwartungshaltung hinsichtlich Produktqualität, Anwendersicherheit und Zuverlässigkeit bei der Lieferung hat sich daher bei unseren Kund:innen manifestiert. Die Heintel Gruppe steht zu diesem Versprechen. Eine langjährige Partnerschaft zeichnet sich also dadurch aus, dass man gemeinsam Veränderungen und Herausforderungen am Markt begegnet: mit neuen Produkten, durch Offenheit bei der Weiterentwicklung von Produkten aber auch einer respektvollen Verhandlungsbasis im Sinne der Sache.