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Ein Erfahrungsbericht mit dem CrossSeat

Die (Früh-)Mobilisation, auch von beatmeten Intensivpatient*innen, hat in den letzten Jahren im klinischen Alltag immer mehr an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig gibt es auf deutschen Intensivstationen Unterschiede in der Durchführung und Handhabung. Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die ohne großen Aufwand als Unterstützung bei der Umsetzung dienen können, wie beispielsweise sogenannte Querbettsessel. 

Testung eines Konzeptes zur (Früh-)mobilisation beatmeter Patienten*innen

Der CrossSeat® wurde während des Masterstudiengangs Pflege der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW) im Rahmen eines Change-Projektes getestet. Das Hauptprojekt umfasste die Implementierung eines Frühmobilisationskonzeptes für beatmete Intensivpatient*innen. Zur Unterstützung der Implementierung der Frühmobilisation beatmeter Patient*innen sollte als zusätzliches Hilfsmittel ein Querbettsessel eingeführt werden. Es wurde sich aufgrund der Produktspezifikationen (aufblasbar, platzsparend, hygienisch und abwaschbar) für den CrossSeat® (Fa. Heintel, Österreich bzw. Fa. TapMed/Vertriebspartner in Deutschland) entschieden. Ziel des Projektes war die Förderung der Frühmobilisation beatmeter Patient*innen auf einer Intensivstation in Bremerhaven. Hier bestand Optimierungsbedarf, da zuvor beatmete Patient*innen nicht regelhaft aus dem Bett oder an die Bettkante mobilisiert wurden. Aus Beobachtungen und Gesprächen mit den Pflegenden vor Ort stellte sich heraus, dass nach ihrer Auffassung die Mobilisation ein zu hohes Potential für Gefährdungen darstelle. Insbesondere wurde der Umstand der Beatmung als Hinderungsgrund angesehen. Als weitere Gründe wurden fehlende Routinen und Erfahrungswerte bzgl. der (Früh-)Mobilisation von beatmeten Patient*innen angegeben. Diese negativen Erwartungen sind mit gängigen und publizierten Barrieren vergleichbar (8). Um die Implementierung zusätzlich zu unterstützen, wurde die Einführung des Querbettsessels in diesem Zusammenhang zweistufig an zwei verschiedenen Standorten durchgeführt. Zunächst erfolgte eine Testung für 2 Wochen auf der Medizinischen Intensivstation des katholischen Marienkrankenhaus Hamburg. Das Team der Intensivstation und die externen Begleiter haben eine umfangreiche Fachexpertise in der Mobilisation von beatmeten Patient*innen mit und ohne extrakorporale Verfahren. Diese Phase diente dazu, sich mit dem System vertraut zu machen und somit die Implementierung auf der anderen Intensivstation vorzubereiten.

Praxiseinblick in die Testergebnisse

Die Testung erfolgte im interprofessionellen Team aus Intensivpflegenden und Physiotherapeut*innen. Dabei bestand die Patient*innengruppe, an der der CrossSeat® getestet wurde, nahezu ausschließlich aus intubiert beatmeten Patient*innen. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten der Station und der eher geringen Lagerkapazität erwies sich die Möglichkeit der Entlüftung und Verstauung des Querbettsessels in einer Tasche als vorteilhaft. Die Befestigung des Sitzes erfolgt über ein Gurtsystem, welches den Sessel mit dem Bett verbindet. Die Montage wurde an verschiedenen Bettentypen erprobt und konnte mit etwas Übung einfach und sicher vorgenommen werden. Es wurden sowohl adipöse als auch kachektische Patient*innen in den CrossSeat® mobilisiert. Dabei fiel auf, dass die eher adipösen Patient*innen etwas stabiler positioniert werden konnten. Dafür konnten der Sitz und die Patient*innen bei Bedarf noch mit zusätzlichen Gurten an Thorax und Becken gesichert werden. Die Patient*innen sind in der Lage, sich selbst noch etwas zu bewegen, bspw. um ein Getränk zu sich zu nehmen, können jedoch nicht aufstehen oder aus dem Sitz rutschen. Bei kachektischen Patient*innen waren zur Stabilisierung zusätzliche Kissen und Keile nötig. Bei beiden Patient*innengruppen führte die etwas niedrige Rückenlehne teilweise zu Problemen bei der Abstützung des Kopfes, wenn kein ausreichender Eigentonus vorhanden war. Abgesehen von der nicht ausreichenden Kopffixierung wurde der Querbettsessel vom Personal als sehr hilfreich empfunden. Durch die sichere Fixierung der Patient*innen, ist es möglich, kurzfristig andere Tätigkeiten im Raum durchzuführen.

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